Blockhaus & Schmiede
Wie vielleicht viele unserer Freunde und Besucher mitbekommen haben brannte im Januar unser Blockhaus ab und wir mussten kurz darauf unsere alte Schmiede von Jochen wegen Baufälligkeit abreißen. Aber zur neuen Saison haben wir schon wieder eine neue Schmiede kurz vor der Vollendung und eine lebendige Blockhausbaustelle. Kommt und schaut.
Beim Blockhausneubau haben wir uns diesmal an einen anderen Befund als den vorherigen gehalten. Nicht mehr das eingetiefte Blockhaus von Pöppendorf, sondern das sogenannte Wippdrechslerhaus von Alt-Lübeck war Vorbild. Der Grund hierfür war, dass die Slawen bei unserem Boden im Geschichtserlebnisraum wohl nie ein eingetieftes Blockhaus gebaut hätten. Der Boden ist recht humushaltig und feucht. Deswegen wirkte das alte Blockhaus auch immer recht feucht und ungemütlich, was den Slawen immer recht schlecht aussehen ließ.
Das weitaus am besten erhalten angetroffene Holzhaus aus slawischer Zeit in Schleswig-Holstein ist das Drechslerhaus von Alt-Lübeck. Zum Vorschein kam es bei einer Grabung, die Werner Neugebauer 1951-53 in dem schmalen Uferstreifen zwischen Ringwall und Trave durchführte. Abfälle, wie sie beim Drechseln entstehen, fanden sich beim Haus. Im Grabungsareal stieß man zudem auf andere Produktionsreste (Lederverschnitt, Eisen- und Bronzeschlacken). Ein derartiger Nachweis eines Spektrums von Handwerken bei den Slawen war damals neu. Außer dem Vorteil der Ebenerdigkeit verfügte das Blockhaus von Alt- Lübeck auch noch über einen Holzfußboden, was die Gemütlichkeit und spätere Nutzung erheblich verbessert. Also.. besucht unsere Baustelle!
Die Schmiede haben wir ohne direkten historisch-archäologischen Befund gebaut. Das Dach entspricht aber Werkstattunterständen von mittelalterlichen Buchillustrationen. Sie bietet ein wenig mehr Platz als die alte Schmiede und das Vordach war bei Schlechtwetter-Steinzeit-Feuerbohr-Projektvormittagen schon ein geeigneter Regenschutz und Arbeitsbereich. Jochen hätte sich gefreut über die neue Schmiede.