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22.10.2023

Was ist eigentlich ein Geschichtserlebnisraum?

Immer wieder wird uns die Frage von Besuchern gestellt: „Was seid Ihr eigentlich?“ Meistens gebe ich die Frage zurück: „Was denken sie denn, was wir sind?“ Dann kommen Antworten wie: „Freilichtmuseum, sowas wie Molfsee, Naherholungsgebiet für die Stadt, Kindereinrichtung, Bauernhof usw.“ Danach folgt die Frage, ob wir hier auch wohnen. Und die dritte Frage ist, ob wir das alles ehrenamtlich machen?

Die zweite Frage lässt sich leicht beantworten. Nein. Wir wohnen nicht hier (nur manchmal). Die dritte Frage wird schon schwieriger zu beantworten. Wir haben ganz viele tolle Ehrenamtler aber auch hauptamtliches Personal. Und die erste Frage? Oje, die ist am schwersten zu beantworten. Aber ich will es mal versuchen.

Wir haben drei große Säulen:

 

 

Die soziale Einrichtung Geschichtserlebnisraum

Offene Kinder- und Jugendeinrichtung
Auf einer weiträumigen Spielfläche, die von Pädagogen betreut wird, steht die Eigenaktivität der Kinder (7-14 Jahre) im Mittelpunkt. Sie wählen ihre Spielmöglichkeiten selbst und gestalten ihre Spielumgebung. Das Spektrum reicht von Holzhüttenbau, Feuermachen, Werken, Basteln, Malen bis zu Sport- und Bewegungs-Spielen und vielem mehr
Aber auch bei allen täglich anfallenden Arbeiten wie Tierversorgung, Pflege der Gärten, Reparaturen und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten sind die Kinder einbezogen, übernehmen diese z.T. eigenverantwortlich.
Dienstag bis Freitag 13.00-18.00 Uhr
Finanziert durch die Hansestadt Lübeck

Tagesgruppe Talent
„TALENT“ ist eine tagesstrukturierende Maßnahme mit Beschulung für acht Jungen in der Zeit von 8 bis 16 Uhr an Schultagen sowie an 30 Ferientagen. „TALENT“ richtet sich an schulpflichtige Jugendliche, überwiegend aus den Jahrgangsstufen 7 bis 9, die wegen massiver Probleme in ihrem Sozialverhalten und/oder langfristigem oder sehr häufigem Schulabsentismus an ihrer Stammschule nicht mehr unterrichtet werden können.
Finanziert durch die Hansestadt Lübeck

Der Bildungsort Geschichtserlebnisraum

Seit 24 Jahren sind wir Anbieter für handlungsorientierte Angebote aus dem Bereich Bildung und Vermittlung. Wir haben Angebote für Kindergärten, Elementarklassen, Förderschulen, Gemeinschaftsschulen, Gymnasien und Berufsschulen. Unsere Mitarbeiter stellen sich immer auf die verschiedenen Zielgruppen ein und passen ihre Angebote an. Herausfordernd, aber möglich. Wir haben aber auch jedes Jahr Fortbildungen für Lehrkräfte und vereinzelt, leider noch sehr selten, für Museen. Unsere Angebote haben Gruppengrößen von 8 Teilnehmern, bis hin zu 250. Es reicht von begeisterten Kita-Kindern, die ihr erstes Ei aus dem Hühnerstall holen, bis zu Lateinschülern, die die Lebenswelt von Helmold von Bosau erleben. Berufsschüler, die romanische, bleiverglaste Fenster mit Glasmalereien herstellen bis zu Lehrern, die sich zur Sozialraumorientierung bei uns fortbilden.

Hinzu kommt unsere Partnerschule, die Grundschule Roter Hahn, die den Geschichtserlebnisraum regelmäßig mit Klassen aufsucht. Mit Betreuung durch uns oder neuerdings allein oder mit Gruppen der Offenen Ganztagesbetreuung, wo wir uns gemeinsam um die Kinder kümmern.

Für diese Angebote haben wir keine geregelte Finanzierung. Es werden Teilnehmerbeiträge erhoben und auch durch eingeworbene Drittmittel unterstützt.

 

Soziokulturelles Angebot

Und jetzt kommen wir zum eigentlichen Geheimnis des Geschichtserlebnisraumes. Unseren Beitrag zur Kulturarbeit. Dem, was den Geschichtserlebnisraum bundesweit einmalig macht. Aus ständiger Geldnot heraus haben wir in den letzten 24 Jahren immer wieder Projektanträge gestellt. Für Projekte, die den Platz haben wachsen und schöner werden ließen. Aber auch um dringend benötigte Mitarbeiter halten zu können. So ist über die Jahre ein Dorf entstanden. Unser Dorf. Mit Häusern des Früh- und Hochmittelalters. Wir haben ein Grubenhaus, ein Langhaus, ein slawisches Blockhaus, eine Holzkirche, Holzhäuser der Neugründung Lübecks im 12. Jahrhundert und bis 2026 ein ganzes Kloster. Mit Refektorium, Dormitorium, Küche, Wandmalereien ganz viel Inventar … und - das unterscheidet uns von einem herkömmlichen Museum – mit ganz viel Leben.

Unser einem Freilichtmuseum ähnelndes Gelände ist 24h am Tag frei zugänglich. Ein Naherholungsraum für Anwohner und Ausflügler. Die Schönheit des Platzes zieht alle Menschen an. Nicht mehr nur die 7-14 jährigen, für die wir ursprünglich einen betreuten Spielplatz eröffnet haben. Wir sind divers in unserer Besucherstruktur. Pluralistische Grundeinstellungen werden gelebt. Ein Ort der Begegnung für alle Menschen. Im Rahmen unserer Öffnungszeiten für die Kinder kommen so viele Menschen mehr. Das ist gut so. Kontakte werden geknüpft, Netzwerke entstehen. Generations- und kulturübergreifend.

Im Rahmen unserer Möglichkeiten beleben wir unser Dorf. Mit Hauptamtlichen, Ehrenamtlern, Stammkindern, Talent-Jungs, ehemaligen Talent-Jungs. Die schönsten Zeiten sind die Kulturwochenenden, Feste (wie z.B. unser Frühlingsfest), Lager oder unser Kooperationsprojekt mit dem Lübecker Jugendring wie die Kinderhansestadt. In diesen Zeiten haben wir alles vereint. Kultur, Sozialarbeit und Bildung.

Es kommen inzwischen Touristen. In eine soziale Einrichtung im Stadtbezirk Roter Hahn. Aufgrund unserer Kultur. Kultur verbindet! Schaut mal rein!

 

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