Kolonistenhaus
Kleine Holzhäuser wie das Kolonistenhaus standen in der Zeit nach der Neugründung Lübecks im 12. Jahrhundert vor allem im Gebiet des damaligen Hafens, außerhalb der Stadtmauern. Sie dienten als Werkstätten und Lagerräume.
Der hölzerne Ständerbau beruht auf einem archäologischen Befund (Alfstr.38) aus dem ehemaligen Hafenbezirk des Lübecker Gründerviertels der auf 1195 datiert wurde. „Bei Ausgrabungen im Hafenbereich des Lübecker Gründungsviertels wurden erstmalig die Überreste jener Holzbauten aufgedeckt, die aufgrund ihrer einheitlichen Ausführung und Zeitstellung als kolonisationszeitlicher Haustyp angesprochen werden können. Sie weisen meist einen quadratischen Grundriß mit Seitenlängen von knapp 4m bis hin zu 8m auf und verfügen teilweise über ein volles Kellergeschoß. ( …) Daß dieser Bautyp im Zuge der sogenannten deutschen Ostsiedlung auch im nordostdeutschen Raum sowie im östlichen Mitteleuropa schnell Verbreitung fand, belegen vergleichbare Befunde aus Rostock, Schwerin, Breslau oder Riga, wo sie etwa ab der Mitte des 13. Jahrhunderts in Erscheinung treten.“ (vgl. Dänen in Lübeck 1203- 2003,Ingrid Schalies, Seite 163-164)
Genutzt wird unser Kolonistenhaus als Bauhütte für die Bauphase der Klosteranlage.